Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Disputation
Seine Dissertation trägt den Titel "Betriebseffizienzsteigerung in infrastrukturgebundenen Verkehrssystemen durch den partiellen Einsatz von Traktionsbatterien".
Die Herausforderungen einer nachhaltigen Energie- und Verkehrswende erfordern im Rahmen der öf-fentlichen Mobilitätsdienstleistungen u. a. eine effiziente Ausnutzung der Versorgungsinfrastruktur, um deren wirtschaftliche Betriebsweise auch unter den Herausforderungen zukünftiger Transformationspro-zesse zu gewährleisten. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird daher eine Methodik vorgestellt, mit Hil-fe derer der netzdienliche Einsatz temporär ungenutzter Energiespeicherkapazitäten (bspw. einer Trakti-onsbatterie) von partiell infrastrukturabhängigen Fahrzeugen (konkret der Batterie-Oberleitungsbus bzw. BOB in Solingen) ermöglicht wird.
Dabei wird neben einer kurzen theoretischen Einführung in die relevanten Aspekte der Verkehrs- und Energiewirtschaft sowie deren aktuelle Entwicklung, eine Erläuterung des durchgeführten CAN-Bus-Datenloggings und der zur Leistungsbedarfsprognose verwendeten maschinellen Lernprozesse vorge-nommen. Anschließend werden der Aufbau, die Funktion sowie die Ergebnisse der durchgeführten Si-mulation näher erläutert. Ziel dieser ist die Identifikation individueller Regelpotentiale der Fahrzeugflot-te (zeitliche und örtliche Abhängigkeit) bspw. zur lokalen oder netzweiten Reduzierung der elektrischen netzseitigen Betriebsleistung. Die Umsetzung dieses sog. Power Demand Managements (PDM) ermög-licht es freie Speicherkapazitäten zu nutzen und somit das Versorgungsnetz bedarfsgerecht zu entlasten. Das Abrufen dieser freien Kapazitäten sieht dabei u. a. die energetische Versorgung eines Fahrzeuges für konkrete Fahrmanöver (bspw. das Anfahren oder das Durchqueren bestimmter Streckenabschnitte) aus der Traktionsbatterie vor, ohne dabei auf die Versorgungsinfrastruktur zurückzugreifen. Auf diese Weise lassen sich unterschiedliche Betriebsszenarien, wie bspw. eine sog. Leistungspreisoptimierung oder die Bereitstellung negativer Regelleistung, im genannten Verkehrsnetz untersuchen. Abschließend werden in einer kurzen Potentialanalyse einige Übertragungsmöglichkeiten der gewonnenen Erkenntnis-se auf andere Anwendungsbereiche sowie die daraus resultierenden Einsatzpotentiale vorgestellt.